Die Physiotherapie ist ein sehr wichtiger medizinischer Zweig, der sich auf die Erhaltung, die Wiederherstellung und die Verbesserung aller körperlichen Funktionen und der Mobilität von Patienten konzentriert. Sie ist ein ganzheitlicher Ansatz der Gesundheitsfürsorge, der auf evidenzbasierten Techniken und individueller Betreuung basiert und spielt eine entscheidende Rolle bei der Rehabilitation nach Verletzungen und Operationen, aber auch bei chronischen Erkrankungen, und trägt massiv dazu bei, mittel- und langfristig die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.
Ein Fokus dieser Therapieform liegt auf der Behandlung von muskuloskelettalen Problemen, wie Rückenschmerzen, Gelenkbeschwerden und muskulären Dysfunktionen. Erreicht wird dies durch gezielte Übungen, manuelle Therapien wie die Lymphdrainage und weitere physikalische Methoden. Der Physiotherapeut arbeitet eng und intensiv mit seinen Patienten zusammen, für die jeweils sehr individuelle Therapiepläne entwickelt werden. Im Laufe der Behandlung ergeben sich in aller Regel gute Fortschritte, die der Physiotherapeut genauestens überwacht und protokolliert, um gegebenenfalls seine Maßnahmen anzupassen.
Das breite Anwendungsspektrum der Physiotherapie
Dass physiotherapeutische Maßnahmen beispielsweise eine wichtige Unterstützung im Zuge der Rehabilitation nach Sportverletzungen darstellen, ist hinlänglich bekannt. In der medizinischen Praxis kommen Physiotherapeuten aber auch immer wieder zum Einsatz zur Behandlung von Atemwegsproblemen, neurologischen Erkrankungen wie Parkinson oder nach einem Schlaganfall. Überdies können Ihnen Physiotherapeuten bewährte präventive Übungen empfehlen, um (Sport)Verletzungen vorzubeugen und Ihre körperliche Leistungsfähigkeit insgesamt zu steigern.
Der Patient muss aktiv und konsequent mitmachen
Je aktiver der Patient die Therapievorgaben umsetzt und je mehr Eigenverantwortung er dabei konsequent übernimmt, desto schneller und erfolgreicher schreitet sein Genesungsprozess voran. Aus diesem Grunde werden im Rahmen der Physiotherapie viele Schulungen angeboten, die den Patienten mehr Verständnis der Physiologie ihres Körpers vermitteln und parallel dazu bewährte Übungen zur Selbstbehandlung in Situ vorführen.
Über die medizinische Ausbildung des Physiotherapeuten
In den meisten Ländern erfordert die Ausbildung zum Physiotherapeuten mindestens einen Bachelor-Abschluss, ein Diplom oder einen vergleichbaren Abschluss. In der Regel dauert die Ausbildung bis zu vier Jahre. Wenn ein Master-Abschluss zu absolvieren ist, kann die Ausbildung sogar deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen.
Die wichtigsten Studieninhalte sind Anatomie, Physiologie, Biomechanik, Pathologie, Kinesiologie und Rehabilitationstechniken. Dabei lernen die Studenten, insbesondere im Rahmen von Praktika auch klinische Fähigkeiten wie manuelle Therapie, Übungstherapie und physikalische Modalitäten.
Nach Abschluss der Ausbildung erfolgt meistens eine staatliche Prüfung mit einem praktischen und theoretischen Teil, die schließlich mit der Vergabe der Zulassung oder Lizenz verbunden ist. Erst danach beginnen sich viele Physiotherapeuten mit zusätzlichen Fortbildungen und Zertifizierungen auf bestimmte Gebiete wie Orthopädie, Neurologie, Pädiatrie, Sportphysiotherapie oder Geriatrie zu spezialisieren.
Einen adäquaten Arbeitsplatz findet der Physiotherapeut dann im Krankenhaus, in Rehabilitationszentren, im Sport-Team, in einer bestehenden Gemeinschaftspraxis oder er eröffnet selbst seine eigene Praxis für Physiotherapie.
Was genau ist unter Physiotherapie zu verstehen?
Debbie Griffin
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